Kammer - info!

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Kammer: Das Wort Kammer ist aus griechisch kamara und lateinisch camera über althochdeutsch chamara, mittelhochdeutsch kamere, kamer „kleiner Raum, Schlafkammer“ ins Deutsche gekommen. Schon in mittelhochdeutscher Zeit bezeichnete der Begriff auch eine Vorrats- oder Schatzkammer, die fürstliche Wohnung, das Gericht, die öffentliche Kasse sowie – davon abgeleitet – die Kämmerei. Die Bedeutung „kleiner Raum“ ist noch heute in Zusammensetzungen wie etwa Kammermusik erhalten.
Als Wortstamm ist Kammer in zahlreichen Begriffen vorhanden:
Kamarilla – Günstlings- oder Hofpartei (aus spanisch camarilla);
Kamera – Fotoapparat: Die dem heutigen Wort zugrundeliegende camera obscura „dunkle Kammer“ ist eine Lochkamera, die seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert von Malern für Porträt- oder Landschaftsaufnahmen genutzt wurde;
Kamerad – Freund, Gefährte. Ein Kamerad war ursprünglich ein Stubengenosse, also jemand, der im gleichen Raum schlief. Als Kameradschaft wurde dementsprechend zunächst die Stubengemeinschaft bezeichnet. Die Bezeichnung camerata wurde bei italienischen Söldnern im 16. Jahrhundert verwendet und ist in Deutschland seit dem Dreißigjährigen Krieg belegt.
Kameralistik – Der Ausdruck für das staatliche Rechnungswesen auf der Grundlage von Einnahmen und Ausgaben ist darin begründet, dass in der kamer der fürstliche Schatz aufbewahrt wurde. Der Kämmerer war ursprünglich derjenige, der diesen Schatz verwaltete. Heute ist (Stadt-)Kämmerer der Titel dessen, der das Finanzressort einer Gemeinde leitet.

Universal-Lexikon. 2012.

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